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November/Dezember 2016

raschenden Raum, den der Gast alltagstauglich nutzen kann“,

betont Kaplan. Zur Ausstattung der Suiten zählen kostenloses

WLAN, Minibar, Safe, Kitchenette mit Nespresso-Maschine und

Teeauswahl, Flatscreen-Kabel-TV, Regendusche sowie über-

lange Boxspringbetten mit Federkernmatratze.

Frühstücken können Gäste in einem der benachbarten Lokale

und über Kooperationen deckt das Grätzlhotel auch Services

wie Spa-Anwendungen ab. Für Anfragen stehen die

Ansprechpartner in den jeweiligen Rezeptionen zur Verfügung.

Sie sind auch beim Netzwerken in der Nachbarschaft behilflich.

Gastgeber am Karmelitermarkt ist Fanny Holzer-Luschnig mit

ihrem Team vom Café Zur Rezeption. Am Meidlinger Markt che-

cken die Gäste im Café Michlbart ein und am Belvedere fungie-

ren die Architekten Kohlmayr, Lutter und Knapp als erste

Anlaufstelle. Unabhängig von den Öffnungszeiten steht jeden

Tag rund um die Uhr auch ein Schlüsselsafe zur Übergabe zur

Verfügung. Zudem gibt es einen Concierge-Service. Das

Housekeeping wickeln Mitarbeiter der Grätzlhotels ab. „Wir

sind auf einen dezentralen Betrieb eingerichtet, sprich unsere

Mitarbeiter sind in räumlicher Nähe zu den drei Standorten sta-

tioniert und dort gibt es auch jeweils ein Lager für Wäsche,

Reinigungsutensilien und anderes. Damit alles logistisch gut zu

handeln ist, beschränkt sich jedes Grätzl auf einen Radius von

200 m. Zentral im Hauptbüro managen wir Themen wie

Marketing oder Reservierung“, erklärt Kohlmayr.

Gäste bunt gemischt

Bis dato sind es noch mehr Privat- als Geschäftsreisende, die ins

Grätzlhotel einchecken, der Firmenanteil soll aber ausgebaut

werden. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei zwei

Nächten, eine Mindestaufenthaltsdauer gibt es nicht.

Altersmäßig sind die Gäste bunt gemischt. „Wir haben auch

60- und 70-Jährige, die auf Service-Dialoge an der Rezeption

gerne verzichten, keinen Concierge wünschen und lieber auf ei-

gene Faust losziehen. Überrascht waren wir, dass viele Familien

anfragen. Wir gingen anfangs von einer Zweier-Belegung aus,

maximal mit Zustellbett. Zudem erhalten wir viele Anfragen

nach barrierefreien Räumen – wahrscheinlich, weil wir im

Erdgeschoss liegen – und einige Gäste buchen die Suiten für

Besprechungen oder Ausstellungen und nutzen die Schaufenster

als Auslagefläche. Wir werden also künftig noch mehr unter-

schiedlich große Suiten anbieten und die Raumnutzung weiter

flexibilisieren“, berichtet Kohlmayr.

Gefragt nach der Mindestzimmeranzahl für einen erfolgreichen

Grätzlhotel-Betrieb, antwortet sie: „Mindestens 20 Zimmer in

Summe, mindestens zehn pro Standort. Unser Belvedere ist also

schon klein, aber hier haben wir angefangen und wollen künf-

tig weitere Zimmer eröffnen.“ Mehr will sie dazu aber nicht

verraten – anders bei der Frage nach einer Zimmerobergrenze.

www.hotel

bau

.de

Umbau

Bild: MRP hotels

Hotelkonzepte für Städte

haben in den letzten Jahren

wahrscheinlich die größten

Änderungen erfahren. Ausge-

löst wurde dieser Trend von

einem Wandel der Ansprüche

und Erwartungen der Hotel-

gäste. Der Hotelgast heutzu-

tage stellt unabhängig vom

Alter oder der Einkommens-

klasse die unterschiedlichsten

Anforderungen an das Produkt

Hotel. Die internationalen

Marken haben dem Rechnung

getragen und verfügen über

eine Vielzahl an Submarken.

Die Entwicklung hat aber auch

für einzelne Hotels oder kleine

Marken großes Potenzial ge-

schaffen. Die Produkte, die wir

heute in den Städten vorfin-

den, reichen von Luxusboutique bis zu Hostels. Es ist im

wahrsten Sinne des Wortes für jeden Geschmack und jede

Geldbörse das passende Produkt dabei.Was fast alle neuen

Produkte gemeinsam haben, ist die Fokussierung auf das

Zimmerprodukt und die Reduktion des Serviceangebotes.

Vor allem wird das Gastronomieangebot im Hotel reduziert

oder weggelassen. Die Qualität und Funktionalität des

Zimmerproduktes steht sowohl für den Geschäftsreisenden

als auch für den Touristen im Vordergrund.Wenn das Ganze

noch mit pfiffigem Design umgesetzt wird, sehen wir er-

folgreiche Produkte. Im deutschsprachigen Raum stehen

Marken wie 25 hours, Ruby, Meininger oder Nadler Hotels

für diese Entwicklung. Die Entwicklung bedeutet aber auch,

dass es praktisch für jede Art von Immobilie eine passende

Marke bzw. ein passendes Konzept gibt. Gerade für

Bestandsgebäude in Innenstadtlagen, die für Büros oder

Wohnungen nicht attraktiv sind, ergeben sich hier interes-

sante Alternativen für die Nutzungen.

Herbert Mascha

Moderne Stadthotelkonzepte –

was passiert in den Innenstädten?

I N N E N A N S I C H T E N

Herbert Mascha ist

Managing Partner von

MRP hotels in Wien. Das

Beratungsunternehmen

unterstützt Eigentümer,

Investoren, Developer,

Banken und Hotelbetrei-

ber bei allen Beratungs-

aufgaben rund um die

Hotelimmobilie, die Leis-

tungen des Unternehmens

decken alle Projektphasen

ab.

Herbert.Mascha

@mrp-hotels.com