Montag, 2. Dezember 2024

Angebotszuwachs in Stuttgart

Denkt man an die Top-Hotelstandorte in Deutschland, ist Stuttgart nicht unbedingt der erste, der einem einfällt. Doch ist die Landeshauptstadt Baden-Württembergs durchaus spannend im Hinblick auf den Hotelmarkt. Das Ballungszentrum im Südwesten Deutschlands genießt hohes Ansehen und sticht durch eine große technologische Innovationskraft hervor. Mit Blick auf die Patentanmeldungen 2019 führte Baden-Württemberg deutlich vor den anderen deutschen Bundesländern. Das Umland von Stuttgart ist von Weinbergen geprägt und lädt zum Entschleunigen ein. Neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten sind zudem die vielen Volksfeste in und um Stuttgart beliebt.

Entwicklung bis 2019

Die Attraktivität der Destination spiegelt sich in der positiven Entwicklung der Beherbergungskennzahlen wider. Im vorletzten Jahr wurde laut einer Analyse von Hotel Affairs Consulting erstmals die Marke von 4 Mio. Übernachtungen überschritten. Im Zeitraum von 2015 bis 2019 stiegen sowohl die Übernachtungen als auch die Ankünfte um rund 15 Prozent. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 1,9 Nächten. 2019 erreichte der Stuttgarter Beherbergungsmarkt eine durchschnittliche Auslastung von 72,3 Prozent. Der Netto-Zimmerpreis lag im Schnitt bei 100 Euro, dem gegenüber betrug der Zimmerertrag 72 Euro (IHA 2020).

Die Entwicklung der Nachfrage in Stuttgart. Bild: Hotel Affairs Consulting

Rückblick auf 2020

Betrachtet man die Hotelpipeline, so wird erkennbar, dass das Jahr 2020 eher überschaubar bezüglich neuer Eröffnungen performte. Im ersten Quartal ging das Mövenpick mit 262 Zimmern in unmittelbarer Nähe zum Stuttgarter Flughafen an den Start. Das Hotel bietet 16 Tagungsräume und einen Ballsaal. Unter Corona-Aspekten nicht die optimale Voraussetzung für ein erfolgreiches Opening, jedoch ist die Positionierung als Tagungs- & Kongresshotel in solch einer Mikrolage mit optimaler Verkehrsanbindung äußerst nachvollziehbar. Eine weitere Eröffnung erfolgte im Rahmen einer Projektübernahme. Im Stadtteil Feuerbach war ursprünglich ein Acom Hotel geplant, welches im Zuge des Expansionskurses von Whitbread zu einem Premier Inn mit 175 Zimmern wurde.

Hotelentwicklungen im gesamten Stadtgebiet. Bild: Hotel Affairs Consulting

Ausblick

Die räumliche Verteilung kommender Hotelprojekte konzentriert sich auf vier Mikrolagen. So sind beispielsweise auf dem Stuttgarter Pragsattel zwei neue Objekte geplant:

  • The Niu Form (182 Zimmer, Eröffnung 2021)
  • Radisson Blu im Porsche Tower (162 Zimmer, Eröffnung 2022)

Die zweite Verdichtung ist im Europaviertel erkennbar:

  • Hampton by Hilton (157 Zimmer, Eröffnung Q2/2021)
  • Zwei Premier Inn (144 Zimmer, Eröffnung Q2/2021 sowie 260 Zimmer, Eröffnung 2022)
  • Adina (169 Apartments, Eröffnung 2022)

Am Stuttgarter Hauptbahnhof wird sich im Laufe des Jahres der Zimmerzuwachs auf 563 Einheiten belaufen:

  • Motel One (410 Zimmer, Eröffnung 2021)
  • Me and all (153 Zimmer, Eröffnung 2021)

Auch in Stuttgart Mitte wird es zu einer Verdichtung kommen:

  • Meininger Hotel (156 Zimmer, Eröffnung 2021)
  • StayCity (82 Apartments, Eröffnung 2021)
  • Ruby Hotel mit Coworking-Fläche (150 Zimmer, Eröffnung 2023)

Die Projektpipeline sieht in den nächsten Jahren einen Zuwachs von ca. 3.000 Zimmern vor und könnte mittelfristig zu einem Überangebot auf dem Beherbergungsmarkt führen. Vor allem das neue Jahr 2021 ist von zahlreichen Eröffnungen geprägt. „Nichtsdestotrotz wird der Stuttgarter Beherbergungsmarkt seine Attraktivität seitens Investoren und Betreibern aufrechterhalten. Weltweit renommierte Unternehmen, ein breites Angebot kultureller Einrichtungen und die Positionierung als Messestandort geben nur ansatzweise die Attraktivität des Stuttgarter Beherbergungsmarktes wieder“, berichtet Oliver Vinsant von Hotel Affairs Consulting.

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