Sonntag, 7. September 2025

Lindner Hotels: Insolvenz beendet, Adrian Lindner neuer CEO

Adrian Lindner, Bild: Lindner Hotels

Wie die Lindner Hotels AG am 1. September 2025 mitgeteilt hat, hat das Unternehmen das am 1. März 2025 eröffnete Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung nun abgeschlossen. Nachdem der Insolvenzplan einstimmig von den Gläubigern angenommen wurde, erfolgte am 26. August 2025 die gerichtliche Bestätigung. Prof. Dr. Dirk Andres, gerichtlich bestellter Sachwalter, erklärt: „Die Lindner Hotels AG ist heute entschuldet und operativ stabil. Das ist in dieser Form keineswegs selbstverständlich.“

Mit Abschluss des Verfahrens geht auch ein Wechsel in der Geschäftsführung einher: Adrian Lindner, Vertreter der dritten Generation der Familie, übernimmt als Vorstandsvorsitzender und Chief Executive Officer die Leitung des Unternehmens. Chief Financial Officer bleibt weiterhin das bisherige Vorstandsmitglied Dr. Christoph Scherk. Frank Lindner, bisher Chief Technical Officer, wird dem Unternehmen mit seiner fachlichen Kompetenz weiter zur Verfügung stehen, die operative Vorstandsverantwortung jedoch abgeben. Dieser Schritt sei bereits für letztes Jahr geplant worden. Frank Lindner entschied sich aber aufgrund der Insolvenz dafür, dem Unternehmen in dieser schwierigen Zeit über den Prozess hinweg als Vorstand vorerst erhalten zu bleiben, erklärt das Unternehmen.

Wer ist Adrian Lindner?

Adrian Lindner ist der Sohn von Jörg Lindner, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Lindner Hotels AG, und Enkel des Unternehmensgründers Otto Lindner. Nach seinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium hat Adrian Lindner zunächst mehrere Jahre in einer Unternehmensberatung in München und New York gearbeitet. Während der Covid-Pandemie wechselte er in die Lindner Unternehmensgruppe und übernahm Führungspositionen im Konzern. Zu Beginn des Insolvenzverfahrens ging er bei der Lindner Hotels AG in Verantwortung und steuerte das Unternehmen federführend mit Dr. Christoph Scherk und Frank Lindner durch den Prozess.

Optimierung des Hotelportfolios

Im Zuge der Sanierung wurde das Hotelportfolio anhand wirtschaftlicher Kriterien optimiert. Standorte wie Hochgurgl, Oberstaufen und Wiesensee wurden an andere Betreiber abgegeben. Ein wesentliches Ergebnis des Verfahrens sei gewesen, dass kein einziges Hotel infolge der Insolvenz geschlossen werden musste, betont das Unternehmen. Die Schließungen der Häuser auf Sylt und am Nürburgring seien unabhängig davon erfolgt, da die jeweiligen Verträge ohnehin im Jahr 2025 ausgelaufen wären. Die Abgabe Main Plaza Frankfurt erfolge kurzfristig, da der Verpächter mittelfristig eigene Umnutzungspläne ohne Hotelnutzung verfolge. Mit zahlreichen Verpächtern von unprofitablen Häusern habe man konstruktive Vereinbarungen getroffen, sodass insolvenzbedingte Schließungen verhindert und der operative Betrieb an allen Standorten fortgeführt werden konnte. Aktuell würden Fortführungsvereinbarungen für alle betroffenen Häuser bestehen, teilweise auf temporärer Basis. Gespräche zu langfristigen Lösungen laufen.

Strukturelle Veränderungen

Personelle Anpassungen gab es im Verwaltungsbereich. Unter anderem wurde die Ebene der Senior Vice Presidents und die Abteilung Architecture & Technical Services abgeschafft. Diese Umstellungen sei notwendig gewesen, um effizienter zu arbeiten und die Organisation zukunftssicher aufzustellen.

hotelbau zu Gast im Lindner Seestern

Wir freuen uns darauf, am 24. September mit unserer Veranstaltung „Trends im Hoteldesign“ im Lindner Seestern in Düsseldorf zu Gast zu sein. Es erwartet Sie ein abwechslungsreiches Programm aus Fachvorträgen, Projektvorstellungen, Diskussionsrunden und einem Business-Speeddating.
Das Programm finden Sie hier.

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